In diesem Beitrag möchte ich die Umsetzung des meterspurigen Zahnradbahntriebwagen Beh 4/8 im Maßstab 1:87 mittels heimischen 3D-Druckverfahren vorstellen. Ziel ist zunächst ein maßstabsgerechtes und funktionsnahes Standmodell in den Varienten der Bayerischen Zugspitzbahn (BZB) und Wendelsteinbahn (WB).
Dieses Projekt befindet sich aktuell in Entwicklung, der Inhalt dieser Seite ist daher dynamisch und kann sich jederzeit ändern.
Vorbild
Die elektrischen Doppeltriebwagen (DTW) vom Typ Beh 4/8 aus den Häusern der Schweizerischen Lokomotiv- und Maschinenfabrik (SLM) und Siemens sind meterspurige Schienenfahrzeuge für den gemischten Adhäsions- und Zahnradbetrieb. Sie wurden von der bayerischen Wendelstein- (WB) und Zugspitzbahn (BZB) in Auftrag gegeben und auf Basis der Bhe 4/8 der Monte Generoso-Bahn entwickelt.
Jedes Drehgestell verfügt über einen quergelagerten Gleichstrommotor, der die talseitige Achse antreibt. Hierdurch ist die Orientierung der Fahrzeuge auf der Strecke festgelegt, die Endwagen sind jeweils als Berg- und Talwagen ausgeführt. Die Steuerung erfolgt mittels Gleichstromsteller, wobei die Betriebsbremse als rekuperationsfähige Widerstandsbremse ausgeführt ist. Zusätzlich verfügen die Triebwagen über eine Getriebe- und Zahnradbremse für alle vier Getriebe bzw. Triebzahnräder sowie eine Klotzbremse für den Adhäsionsbetrieb. Die Fahrzeuge der Wendelsteinbahn erreichen auf der Talstrecke eine Geschwindigkeit von 30 km/h, die der Zugspitzbahn 70 km/h.
Eine kurzgekuppelte Einheit hat eine Länge von 29 Metern und wiegt 54 Tonnen. Sie bietet 114 Sitz- und 90 Stehplätze und besitzt Mitteleinstiege, wobei für die Triebfahrzeugführenden eine jeweils linksseitige Führerstandstür vorgesehen ist.
Beide Varianten – BZB und WB – teilen sich das gleiche Fahrzeugkonzept, unterscheiden sich jedoch in einigen Details. Während die Wagenkästen gleich dimensioniert sind, wurden elektrische Komponenten wie Antennen, Bremswiderstände und Hilfsgerätekästen sowie Spitzensignal, Fenster und Scheibenwischer auf die Betreiberinnen angepasst. Die Fahrzeuge der Zugspitzbahn sind doppeltraktionsfähig und können einen Güterwagen als Vorstelllast mitführen.
Modell
Unter dem Engineering-Leitsatz „So viel nötig, so wenig wie möglich“ soll ein möglichst vorbildnahes und gleichzeitig baubares, modulares Modell entstehen. Die Umsetzung erfolgt dabei auf Grundlage einer CAD-Konstruktion im Zielmaßstab 1:87, basierend auf technischen Originalzeichnungen, Fotografien und Messungen vor Ort.
Der Maßstab entspricht umgerechnet exakt 1:87, die Spurweite ist auf 12 mm (H0m) ausgelegt. Besonderes Augenmerk wurde auf korrekte Proportionen und eine Nachbildung der unterschiedlichen Details beider Versionen für BZB und WB gelegt.

Der Wagenkasten ist gemeinsam mit dem Dach als einteiliges Druckbauteil ausgeführt, um eine hohe Maßhaltigkeit und Stabilität zu gewährleisten. Anbauteile wie Bremswiderstände, Antennen, Führerstandsgriffe, Scheibenwischer und weitere Details liegen als separate Komponenten vor und werden nach dem Druck aufgesteckt und verklebt. Die Fenstereinsätze sind als separate Druck oder Fräseteile vorgesehen. Der Stromabnehmer ist verschraubt und erlaubt eine Stromabnahme über die Fahrleitung.
Der Wagenkasten wird formschlüssig auf eine separate Rahmenplatte gerastet, welche als Träger für die beweglich verschraubten Drehgestelle dient, die dem Vorbild entsprechend asymmetrisch ausgeführt sind. Das Modell ist in der ersten Ausführung lauffähig und so konzipiert, dass eine spätere Motorisierung ohne grundlegende Umbauten möglich ist.
Die Kupplungsaufnahme erfolgt über normgerechte NEM-Schächte und ist damit sowohl für Standardkupplungen als auch Kinematiklösungen geeignet.
Technische Daten
| Maßstab | 1:87 |
| Spurweite | H0m |
| Länge ü. Kupplung | 334 mm |
| Gewicht | ? 328 g |
Varianten
BZB



WB



